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Earthland Online

von

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I found you

Lucys Sicht:
 

Sie hatte es tatsächlich getan, sie hatte ihm ein Bild gesendet, nachdem sie hunderte Male das für und wider abgewogen hatte. Zum Schluss siegte dann allerdings doch ihr Gefühl, und das sagte ihr das sie ihm ein Bild von sich schicken sollte. Nun wartete sie bestimmt schon 15 Minuten, in denen einfach nichts zurückkam. So langsam gab sie es auf, entweder er hatte es noch nicht gesehen, oder es war ihm egal, und sie war nur eine Trophäe an seiner imaginären Wand. Allerdings schätzte sie ihn nicht so ein, sie dachte das er wohl einfach nur zu feige wäre, dabei war sie doch die, die sich nie etwas traute, und nun hatte sie schon zum 2ten mal heute den ersten Schritt getan.
 

Irgendwann hatte sie sich mit einem Buch auf ihren Balkon verzogen, und las eher nebensächlich darin, da sie immer noch auf eine Antwort ihres Liebsten wartete. Auf das Buch konnte sie sich einfach nicht konzentrieren, da ihr Blick immer wieder zu dem Display ihres Mobilfunkgerätes glitt. Nach weiteren Qualvollen Minuten vibrierte das kleine Gerät neben ihr endlich, und sie hoffte inständig das dies ihre Erlösung war. Und tatsächlich war es die Antwort von Rogue. Das Öffnen der Nachricht fühlte sich an wie Ewigkeiten, und sie traute sich auch nicht wirklich drauf zu schauen. Langsam richtete sie ihren Blick auf das Display, und zog scharf die Luft ein, denn auch er hatte ihr ein Bild von sich gesendet.
 

Auf dem Foto stand er in Jeans und einem enganliegenden Shirt vor einer weißen Wand, und sah verlegen in die Kamera. Seine schwarzen kinnlangen Haare fielen ihm locker ins Gesicht, und gaben so seine Augen nur partieweise frei. Aber sie konnte einen leichten Rotbraunen Schimmer darin erkennen. Das Bild musste wohl Sting gemacht haben, denn es war eine Ganzkörperaufnahme. Ihr Herz schlug bestimmt hundert Mal so heftig wie sonst, nachdem sie das Foto eingehends studiert hatte. Er sah für sie einfach genauso gut aus wie im Spiel, wenn nicht sogar noch besser. In ihrem Inneren kribbelte alles, und ein warmes Gefühl breitete sich aus.
 

Sie wollte ihn unbedingt sehen, aber wenn sie ihn fragen würde wo er wohnt, und es an einem völlig anderen Ort war, würde ihr Herz zerbarsten. Eine Fernbeziehung hörte sich in diesem Moment gar nicht mehr so schlecht an, also beließ sie es dabei. Seinen Kommentar unter ihrem Bild hatte sie fast übersehen „Du bist wunderschön“ hatte er ihr mit einem rotwerdenden Smiley dahinter geschrieben, was ihr noch mehr die Röte ins Gesicht trieb. Jetzt wusste sie nicht was sie zurückschreiben sollte. Sie entschied sich dann aber für ein „Danke“ und ein kleines rotes Herz dahinter zu setzen.
 

Bevor sie ihr Bild abgesendet hatte fragte sie allerdings noch kurz Levy um ihre Meinung, die der Blonden gutzuredete. Ebendiese hatte ihr auch gerade ein „Und?“ geschrieben, worauf Lucy nun antworten musste. Sollte sie ihrer Freundin das Bild von ihm senden? Da sprach ja eigentlich nichts dagegen, schließlich waren sie beste Freundinnen, und Sting hatte das von ihr wohl auch gesehen, also drückte sie kurzerhand auf ‚Weiterleiten‘ und wartete auf Levys Antwort. Nach ein paar Minuten klingelte ihr Telefon, Levy wollte ihr wohl nicht zurückschreiben, und rief deswegen lieber direkt an.
 

„Oh mein Gott, Lu-chan“ kreischte die kleinere ins Telefon, woraufhin Lucy es ein Stück weit von ihrem Ohr entfernt halten musste „Der sieht ja wahnsinnig gut aus“ entfuhr ihr weiterhin „Ihr wärt sicher ein traumhaftes Paar“ die Blauhaarige plapperte mittlerweile mehrere Minuten ohne Punkt und Komma, was Lucy etwas Zeit zum Nachdenken gab, schließlich hatte sie ihrer Freundin noch nicht erzählt das sie es tatsächlich geschafft hatte ihm ihre Liebe zu gestehen. „Levy-chan… jetzt halt mal die Luft an“ rügte sie ihre Freundin am anderen Ende der Leitung „Ich mein ja bloß, ihr würdet so ein schönes Paar abgeben, du musst es ihm endlich sagen“ flötete diese weiter „Aber das versuche ich dir doch zu sagen, ich habe es ihm vorhin schon gestanden„ kurz war Stille am Telefon, bevor Levy mit einem lauten und schrillen „AHHHHHH“ wieder zum Reden ansetzte.
 

Im Hintergrund hörte sie kurz darauf Levys Mutter schimpfen da ihre Eltern wohl schon im Bett lagen, und somit etwas sauer über den Gefühlsausbruch der Tochter waren. „Okay Lu-chan. Dann sehen wir uns morgen in der Gilde, und du erzählst mir aaaaaaaalles“ damit hatten die beiden Mädels auch schon das Gespräch beendet. Für Lucy war es in der Zwischenzeit auch soweit ins Bett zu gehen, aber nicht ohne Rogue „Gute Nacht“ zu schreiben, und sich sein Bild noch ein letztes Mal für den heutigen Tag anzusehen.
 

Das erste was Lucy am nächsten Morgen tat, war ihr Smartphone checken, um zu überprüfen ob das Ganze nicht doch nur ein abstruser Traum war, den sie sich zusammengesponnen hatte. Erleichtert atmete sie aus, als sie auf das Foto von Rogue sah, und dann sanft anfing zu lächeln. Er sah wirklich unglaublich gut aus, und war ein wundervoller Mensch, zumindest hatte sie ihn so im Spiel kennengelernt. Eigentlich wollte sie sich ja mittags ins Spiel einloggen, aber sie hatte ganz vergessen das ihre Eltern zu Besuch kamen und sie essen gehen wollten.
 

Schnell schrieb Lucy noch Rogue und Levy, das es ihr leidtäte, aber sie heute aus privaten grünenden nicht im Spiel erscheinen kann, was die beiden natürlich verstanden. Ihren Eltern wollte die junge Frau allerdings nichts von ihrer Internetbekanntschaft erzählen, da diese eh nicht sehr begeistert davon waren, das ihre 19-jährige Tochter die meiste Zeit des Tages mit Videospielen verplemperte. Für sie war es aber keine verlorene Zeit, sondern Zeit die sie mit Freunden verbringen konnte, die nun mal nicht in der Nähe lebten. Diese Diskussion führte sie leider sehr oft mit ihrer Mutter am Telefon, und entschied sich von daher, heute mal nichts zu dem Thema zu sagen, sondern einfach den Tag mit der Familie zu genießen.
 

Tatsächlich kam sie dann fast die Komplette Woche nicht dazu sich einzuloggen, den die Uni und die Arbeit hatten nun mal Vorrang. Sie schrieb allerdings regelmäßig mit Rogue, wusste aber nie so genau was sie ihm schreiben sollte. Meist war es belangloses Zeug, das man nun mal so über das Smartphone besprach. Zum Telefonieren mit ihm hatte sie sich noch nicht durchringen können, auch wenn sie ja im Spiel miteinander redeten, und auch ihre Anime Alter Egos dort sehen konnten, aber das war ihr irgendwie doch zu privat. Erst am Samstagnachmittag kam sie wieder dazu sich einzuloggen. Eine ganze Woche nachdem sie sich ihrem Liebsten offenbart hatte. Ob er es jemandem erzählt hatte? Sie würde es sicher gleich erfahren, denn sie stand ja immer noch in der Nähe der Gilde, als sie sich einloggte.
 

Kurz nachdem sie in das Gebäude eingetreten war kam Yukino freudestrahlend auf sie zu, und umarmte die Blonde „Hallo Lucy-sama, suchst du meinen Bruder? Der ist in Stings Büro“ sie ließ Lucy nicht mal zu Wort kommen, sondern drückte die ältere sofort in Richtung Treppe. Da wäre dann schon mal die erste die es zu wissen schien, dachte sich Lucy. Yukino konnte wirklich hartnäckig sein, wenn sie wollte, also ging sie ihrer ‚Bitte‘ einfach nach. Vor der Tür haderte sie kurz mit sich selbst, bevor sie zaghaft daran klopfte. Es dauerte nicht lange, da hörte sie schon Stings Stimme „Herein“ rufen.
 

Hinter sich die Tür schließend stand sie nun gelehnt an dieser, und beobachtete die beiden Jungs beim Akten sortieren. Sie schienen die Blonde gar nicht zu bemerken, und sie sagte auch nichts, um die beiden nicht aus ihrem regen Treiben zu reißen. Allerdings hatte Sting sie dann doch bemerkt, und sah sie mit einem breiten Grinsen an „Oi, Blondie. Dein Foto war mega“ war ja klar, dass dieser Typ sich sowas nicht verkneifen konnte, und rollte gespielt genervt mit den Augen.
 

Kaum das der Blonde zu ende gesprochen hatte stand auch schon Rogue vor ihr, und sah sie mit roten Wangen an. Es wusste wohl keiner so recht was er zu dem jeweils anderen sagen sollte nach allem. „Yo, Rogue, der Papierkram erledigt sich nicht von alleine“ damit wurde auch Lucy wieder aus ihren Gedanken gerissen. Rogue gab ihr noch einen flüchtigen Kuss, und wies sie dann an unten an der Bar zu warten, er bräuchte nicht mehr lang.
 

An der Bar unterhielt sich die Blonde ausgelassen mit Yukino, hatte dabei ihr Kinn auf die Hand gestemmt und rührte gedankenlos mit dem Strohhalm in ihrem Shake herum. „Mein Brüderchen mag dich wirklich sehr, Lucy-sama“ Lucy lächelte ihre Freundin sanft an „Ich mag deinen Bruder auch sehr“ antwortete sie ihr offenherzig, was die Weißhaarige zum kichern brachte „Fro mag Lucy auch sehr“ kam auf einmal von dem kleinen Exeed, der bis dato nur zugehört hatte, während er mit einem Plüschforsch spielte. „Ich mag Lucy-san auch sehr“ mischte sich zum Schluss noch Lector ein, der gerade auf die Theke geflogen kam.
 

Lucy liebte die beiden Exeeds wirklich total, und fand es schön das sie immer so lebensfroh waren „Lucy mag euch auch sehr“ antwortete sie den beiden Katerchen freundlich, und tippte jedem mit dem Zeigefinger auf die Nase. „Oi, Blondie, magst du mich auch sehr?“ Sting hatte von hinten seine Arme um die Blonde geschlungen, seinen Kopf auf ihre Schultern gelegt, und sie von der Seite frech angegrinst „Finger weg“ schlug sie ihm genervt auf die Hände, wodurch er auch schon von ihr abließ.
 

Sting und Rogue nahmen dann rechts und links von Lucy platz, und bestellten sich bei Yukino etwas zu trinken, da diese für die Bar verantwortlich war. „Ich muss nun auch gleich wieder los. Levy wartet sicher schon auf mich, schließlich hab ich mich die ganze Woche nicht blicken lasen“ sprach die hübsche Blonde, drehte sich auf ihrem Barhocker um, und stand auf. „Warte ich begleite dich, ich wollte noch was mit Gajeel-san besprechen“ schnell folgte ihr der Schwarzhaarige Dragon Slayer aus der Gilde.
 

„Hey, ist alles gut zwischen uns?“ Lucy schreckte bei diesen Worten aus ihren Gedanken auf, und sah in die besorgten Augen ihres Freundes „Äh… ja… warum sollte es denn nicht?“ Jetzt wurde sie doch etwas nervös „Na weil du so abweisend wirkst“ Sie sah ihn erstaunt an. War sie wirklich abweisend ihm gegenüber? Sie wusste ja auch nicht so richtig wie man sich in einer Beziehung verhielt, schließlich hatte sie noch nie wirklich einen Freund, und das Ganze war ihr in der Öffentlichkeit auch etwas unangenehm.
 

Schnell zog die junge Frau den Schwarzhaarigen in eine Seitengasse, damit sie nicht sofort von jedem gesehen wurden „Sorry Rogue, für mich ist das nur alles noch so neu, ich weiß auch nicht so recht wie ich mich verhalten soll“ mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen sah sie auf den Boden. Mal wieder war sie in ihren Gedanken versunken, während keiner von beiden etwas sagte. Doch dann spürte sie wie sich Rogues Hände an ihre Wangen legten, und sie zum aufsehen zwang „Hey, es ist alles okay, für mich ist das auch noch neu, wir müssen das auch nicht an die große Glocke hängen, wenn du das nicht willst“ Lucy nickte zaghaft, sie fand ihn einfach nur toll, wie er so einfühlsam war, wenn es um ihre Gefühle ging. Kurz darauf zog er ihr Gesicht näher an seines, und legte seine Lippen auf die ihren.
 

Die Zeit um sie herum schien stehen zu bleiben. Es war einfach nur magisch wie ihre Zungen miteinander spielten, und sie immer mal wieder eine kleine Pause einlegen mussten, um Luft zu holen, dann aber sofort wieder in einem Kuss versanken. Dieses Spiel war eine fantastische Simulation des echten Lebens, alles fühlte sich so real an, dass sie in diesem Moment vergaß wo sie war, und mit ihrem Anime-ich schon fast verschmolz. Einen kurzen Augenblick holten sie noch Luft, und sahen den jeweils anderen verliebt an. „W-wir, sollten dann mal zum Bahnhof gehen“ presste Lucy hervor, während sie schwer atmete, und Rogue konnte nur darauf nicken, da er ebenfalls ziemlich aus der Puste zu sein schien.
 

Wenn sie so nebeneinander herliefen, würde niemand auf die Idee kommen sie währen ein paar. Lucy hatte die Hände hinter ihrem Rücken ineinander gefaltet, und Rogue hatte seine in der Hosentasche. Das einzige das darauf hinwies, waren die Blicke die sie sich immer wieder zuwarfen, und in denen so viel liebe für den anderen steckten. Zum Glück war Happy gerade nicht hier, denn der würde nun sicher wieder sowas flöten wie „sie möööögen sich“ und darauf hatte Lucy mal so gar keine Lust. Frosch war ihr da schon viel lieber, der kleine grüne Exeed redete nämlich nicht viel, und grinste die ganze Zeit süß vor sich hin.
 

Im Zug schoss Lucy dann auch ein paar Selfies von ihnen 3, und sie unterhielten sich freudig miteinander, auch wenn Rogue es sich nicht anmerken ließ, aber Lucy wusste genau das dem Schwarzhaarigen Zugfahren nicht wirklich bekam. „Da war ein großer Frosch auf dem Weg zur Quest“ erzählte ihr der kleine Kater fröhlich während er die Arme ausbreitete um ihr zu zeigen wie groß der Frosch war den er gesehen hatte, woraufhin die Blonde wieder lachen musste. In der Fairy Tail Gilde herrschte wie immer reges Treiben, wodurch viele nicht mal mitbekamen wer hereinkam oder hinausging. Nur Levy schien die beiden Neuankömmlinge zu bemerken, und winkte ihnen zur Begrüßung zu. Ohne große Umwege gingen sie dann auch auf die Blauhaarige zu, und setzten sich ihr gegenüber an den Tisch.
 

„Lu-chan, na endlich bist du wieder da, ich freu mich so dich zu sehen“ dabei griff die kleinere über den Tisch, und nahm ihre Freundin bei den Händen. „Ja ich freue mich auch dich zu sehen, Levy-chan“ erwiderte die angesprochene herzlich, bevor sie sich wieder auf der Bank zurücklehnte. Dann grinste Levy auf einmal hämisch zu Rogue herüber „Rogue, es ist auch schön dich zu sehen“ fing sie an, doch das Grinsen nahm nicht ab, wodurch sich dieser leicht neben der Blonden anspannte „Lass uns doch ein bisschen miteinander plaudern“ Oweija, wenn Levy das in diesem Tonfall sagte bedeutete das meist nichts Gutes, das wusste Lucy schon.
 

Rogues Sicht:
 

„Ich geh mal kurz zu Erza rüber“ Rogue sah das die Rothaarige gerade eingetreten war, und würde seiner Freundin sicher auch nicht verbieten zu ihr zu gehen, also nickte er ihr sanft zu, und diese gesellte sich zu ihren anderen Freunden. Nun saß er alleine mit Levy am Tisch, die ihn ansah, als hätte sie nichts Gutes vor. Vielleicht wusste Lucy das ja auch, und wollte nur nicht in die Schussbahn geraten. Wenn dem so wäre, würde er sie heute noch übers Knie legen, zumindest wenn es nach ihm ginge.
 

„Also Rogue, da Lucy es ja nicht verraten haben will, aber ich total neugierig bin…“ Der Schwarzhaarige hatte die ganze Zeit seiner Freundin hinterher gestarrt, und riss nun den Kopf zu der Stimme um, die gerade anfing zu reden. Er wusste nicht wirklich worauf sie hinaus wollte, und hob verwirrt eine Augenbraue an „Verrate mir in welcher Stadt du wohnst“ Die Blauhaarige kam wirklich ohne Umschweife auf den Punkt, sie war ja fast schon so wie seine Schwester, wenn diese was wissen wollte, und das machte ihm schon etwas Angst. „Ähm… ich denke das wäre keine gute Idee. Wenn Lucy das rausbekommt sind wir beide fällig“ versuchte er der kleineren weißzumachen. „Aber was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß. Also komm schon, verrat es mir, ich behalte es auch für mich“
 

Lucy kam auch einfach nicht wieder, nun musste er sich schon 5 Minuten das Gebettel von Levy anhören, und so langsam machte sie ihn auch mürbe, denn er war kurz davor es einfach rauszuschreien, damit diese endlich den Mund hielt. „Ist ja gut, jetzt halt mal die Luft an“ brach aus ihm nun etwas lauter raus als gedacht, wodurch sie sich etwas Erschreckte, gleich aber wieder siegessicher grinste. Wie hielt Gajeel-san es nur mit ihr aus? Lucy hatte ihm erzählt das die beiden es vor ca. 2 Monaten geschafft hatten zusammenzukommen, aber leider nur im Spiel, da sie an einem Ende von Japan und er an dem Anderen wohnte. Auch wenn ihn von Lucy nicht so viele Kilometer trennten, aber er könnte es sich bestimmt nicht leisten oft zu ihr zu fahren, und umgekehrt, und das wussten sie beide.
 

„Na raus damit“ forderte Levy ihn nochmal auf, nachdem er wieder in Gedanken versunken war. „Tokio“ war das einzige Wort das er sagte, was die Blauhaarige ihm gegenüber wild zum Quietschen brachte, und sie sich sogar die Hände vor den Mund halten musste, um nicht in der Gilde zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Rogue fragte sich wirklich was mit ihr los war, hatte er etwas Falsches gesagt? Wohnte seine Freundin vielleicht doch wo ganz anders, und hatte es ihm nur nicht sagen wollen, und das war nun die Reaktion ihrer besten Freundin, die enttäuscht von seiner Antwort war? Aber Enttäuscht sah sie eigentlich gar nicht aus, eher das Gegenteil war hier der Fall. Aber müsste das nicht bedeuten das Lucy? Das konnte einfach nicht sein. Er musste sie einfach fragen.
 

„Wohnt Lucy in Tokio?“ Seine Stimme klang zittriger als er es eigentlich vorhatte, doch alleine die Vorstellung ließ seine Beine zu Pudding werden, und sein Herz aussetzen. Weiterhin die Hände vor den Mund geschlagen nickte diese heftig, und versuchte immer noch sich einen lauten Aufschrei zu verkneifen. Rogue entgleisten in diesem Moment jegliche Gesichtszüge, und er ließ sich zurück gegen die Rückenlehne sinken. War sie es vielleicht dann doch, die ihn vor über einem halben Jahr angerempelt hatte im Regen? Diese Situation kam ihm wieder schlagartig ins Gedächtnis, als er das alles realisierte.
 

„Du musst es ihr sagen“ forderte ihn die kleinere auf, die sich mittlerweile wieder einigermaßen ein bekommen hatte. „Weißt du wo sie wohnt?“ Das interessierte ihn in diesem Moment viel mehr, und wartete auf die Antwort der Person ihm gegenüber. Diese haderte wohl leicht mit sich, da sie nun nervös auf der Bank hin und her rutschte, und seinem Blick ausweichte. „Ähm… ja… Das weiß ich…“ Das war bestimmt sein Glückstag heute, er konnte es kaum fassen, gleich hätte er ihre Adresse, und könnte sie heute noch sehen, wenn er wollte. Mehr machte ihm allerdings Angst ob die Blonde das auch wollte, oder ob sie ihn davon abhielt.
 

Der Nachrichten Ton riss ihn wieder aus seiner Gedankenwelt heraus, und sah das ihm Levy schon die Adresse geschickt hatte. Sie wohnte im nächsten Bezirk... Das Herz rutschte ihm in diesem Moment in die Hose, er war nervöser als jemals zuvor in seinem Leben. Er bedankte sich bestimmt eine Millionen mal bei der kleineren „Du musst Lucy dazu bringen sich in einer Stunde auszuloggen“ Die kleine Blauhaarige war nun seine einzige Chance, denn wenn sie im Spiel war, würde sie nicht mitbekommen, wenn es bei ihr klingelte, denn er nahm sich gerade vor, einfach bei ihr aufzutauchen, und ihr gar nicht erst die Möglichkeit zu geben ihn abzuwimmeln.
 

Levy verstand sofort was der Schwarzhaarige vorhatte, hielt einen Daumen nach oben und sagte „verlass dich ganz auf mich“ Nun musste er sich wieder einkriegen, gelassen zu Lucy gehen, ihr sagen das er nun wieder losmüsse, die Gilde verlassen und sich ausloggen. Bevor er das alles aber tat, schrieb er noch Sting, dass dieser sich ebenfalls ausloggen sollte, für eine Krisensitzung. Lucy winkte ihm noch mal leicht zum Abschied, und schon war er aus der Gilde verschwunden, und hatte den Log-out Button betätigt.
 

„Oi Rogue, was ist denn so wichtig, das ich dafür aus dem Spiel muss?“ Sein Kumpel stand sichtlich genervt im Türrahmen seines Zimmers. Rogue sprang nur wortlos auf, sprintete an seinen PC, und schrieb Lucys Adresse auf einen Zettel, den er dann dem Blonden vor die Nase hob „Ja und was soll das sein?“ Verwundert hob der kleinere eine Augenbraue, und starrte weiterhin auf das beschriebene Blatt Papier vor ihm. „Das…“ fing der Schwarzhaarige an „…ist Lucys Adresse“ Nun nahm Sting ihm das Blatt aus den Händen, und sah sich die Anschrift genauer an „Aber… das ist in Tokio…“ mit offenstehendem Mund blickte der Blonde verwirrt auf das Stück Papier, grinste dann aber sofort, als er verstand was hier lief, und ging ohne Umwege zu Rogues Kleiderschrank.
 

Keine halbe Stunde später stand Rogue in einer schwarzen Jeans, und einem enganliegenden Roten Shirt vor der nächsten Bahnstation, und wartete auf den Zug. Mit jeder verstreichenden Minute wurde er nervöser, und fragte sich bestimm nun schon zum tausendsten Mal ob das so eine gute Idee war. Ihr Wohnhaus konnte er auch leicht betreten, da gerade jemand die Türe geöffnet hatte, um selbst hineinzugelangen. Auf dem Zettel las er schnell nochmal das Stockwerk, und die Wohnungsnummer.
 

Mit jedem Schritt schlug sein Herz heftiger gegen seine Brust, und er hatte Angst, dass es komplett aussetzen würde, wenn er vor ihrer Tür ankam. Die Fahrstuhlfahrt in den 5ten Stock kam ihm ebenfalls wie eine gefühlte Ewigkeit vor. Die Fahrstuhltüre ging auf, und nun stand er in einem langen Gang, bei dem rechts und links viele Türen abgingen. Er musste sich kurz orientieren, fand dann aber heraus, dass er nach links musste.
 

Da stand er also, und las nun schon bestimmt zum hundertsten Mal ihr Klingelschild durch ‚L. Heartfilia‘. Er zitterte am ganzen Körper, hinter dieser Tür stand gerade seine Traumfrau, und wusste nicht mal das er vorbeikommen würde. Was war, wenn sie ihm einfach die Tür vor der Nase zuknallen würde? Oder ihn anschreien? Oder ihm etwas entgegenwerfen? Oh nein, sowas durfte er gar nicht erst denken, sonst würde er wohl sofort Kehrtwende mache und nach Hause rennen.
 

Erzähler Sicht:
 

Der Schwarzhaarige raffte sich dann allerdings doch noch dazu auf die Klingel zu betätigen. Lucy im inneren der Wohnung war sichtlich verwirrt, da sie gar nicht mit Besuch gerechnet hatte. Hoffentlich war es nicht der nervige Nachbar von unten, dachte sich die junge Frau, während sie ihre Jeans anzog, da sie wieder nur im Top und Slip auf dem Bett lag, weil es so einfach bequemer war. Vor allem wunderte sie sich das Levy immer noch nicht angerufen hatte, da diese sie ja gebeten hatte aus dem Spiel zu gehen, um mit ihr etwas Privates zu besprechen. Die Blonde verstand zwar nicht, warum sie sich dafür ausloggen musste, aber was tat man nicht alles für seine Freunde. Für Rogue der im Gang stand, schien gerade alles in Zeitlupe abzulaufen, denn es war nun schon gefühlte Ewigkeiten her, dass er geklingelt hatte, und die Tür immer noch nicht aufging. Allerdings hörte er aus dem inneren ihre Stimme die rief „Ich komme sofort“ was ihn nur noch mehr verkrampfen lies.
 

Die Tür vor ihm, ging mit einem Schwung nach innen auf, und da stand sie. Das Bild das sie ihm geschickt hatte, konnte wirklich nicht mithalten. Sie war zwar sichtlich entsetzt über das Erscheinen des Schwarzhaarigen, aber das machte sie nur umso niedlicher. Ihre langen blonden Haare hingen ihr auf einer Seite locker über die Schulter, und ihre Rehbraunen Augen durchbohrten ihn geradezu mit ihren Blicken „Rogue?“ War das einzig verwirrte Wort, was über ihre Lippen kam, und schon fand sie sich in der zärtlichen Umarmung des größeren wieder.
 

Er hatte sie reflexartig an sich gedrückt, sich zu ihr runter gebeugt und sie geküsst. Die Blonde allerdings war viel zu verwirrt, als das sie sich hätte bewegen können. Ihr Gehirn musste das alles erstmal verarbeiten. Er war hier! Und er war keine Einbildung! Und er küsste sie gerade, nicht im Spiel, sondern in echt! Als sie das alles endlich realisiert hatte, schloss sie ihre Augen, und umschlang seinen Nacken mit ihren zierlichen Armen. Beide empfanden das einfach als das schönste Gefühl der Welt, und hatten auch nicht vor so schnell damit aufzuhören. Schwer schnaufend lösten sie sich dann doch voneinander „Ich habe dich gefunden“ sprach er in seinem gewohnt ruhigen Tonfall zu ihr, und legte seine Stirn an die Ihre.
 

Der Zufall konnte schon eine interessante Sache sein, denn keiner der beiden hätte jemals damit gerechnet, in einer virtuellen Welt die große Liebe zu finden, und das diese dann auch noch fast nebenan lebte. Aber vielleicht war es auch Schicksal, was die beiden verband, niemand konnte das so genau sagen. Das einzige was beide wussten war, dass sie in diesem Moment nicht glücklicher hätten sein können, und fortan alle Abenteuer, ob in der realen oder der virtuellen Welt, zusammen erleben würden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war das vorerst letzte Kapitel :3

Vielen Danke an alle die diese FF bis zum Ende verfolgt haben ^^
Lasst mir geren ein feedback da, ob euch diese Art von gesichte gefallen hat,
und ob ich evtl aus der Sicht von anderen doch noch weiterschreiben soll :3

Liebe Grüße, Ruby~ Komplett anzeigen

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